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Mein Beruf: Führungskraft!

Menschen zu führen ist ein eigenständiger und anspruchsvoller Beruf. Wie im Sport ein guter Stürmer nicht automatisch ein guter Mannschaftskapitän wird, so brauchen fachlich kompetente Menschen Führungskompetenz, wenn sie wirkungsvoll führen wollen.

Wir haben Führungskräfte in unserem Umfeld gefragt. Lassen Sie sich inspirieren von den Antworten aus der Führungspraxis:

Welche Haltung prägt mein Führungsverständnis?

  • Ich habe in meinem Arbeitsleben gelernt, dass es immer um die Menschen geht. Die Menschen, mit denen ich arbeite und die Menschen, für die ich arbeite. Daher ist eine Menschenorientierung elementar für mich. Ebenso wichtig ist es, dass meine Führung sinnvoll ist. Sinnvoll im Verständnis von sinnstiftend, zielführend zu meinem Leitbild. Bei mir persönlich bedeutet das, dass ich die Messlatte für mein Führungsverhalten an meinem Leitbild „Menschen stärken“ anlege. Inwieweit passt meine Entscheidung hierzu? Es ist wie ein Kompass, der mir eine Richtung vorgibt.
  • RESPEKT: Respekt zum einen vor den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ohne die eine Führungskraft nicht erfolgreich sein kann. Zum anderen Respekt vor der Aufgabe und der Verantwortung. Durch Selbstreflexion versuche ich für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer die Führungskraft zu sein, für die ich selbst gerne arbeiten würde.
  • Ich als Führungskraft habe den Rahmen zu definieren und zu festigen, innerhalb dessen sich meine Mitarbeiter:innen eigenverantwortlich organisieren sollen bzw. dürfen. Zusätzlich bin ich Ansprechpartner für einen Gedankenaustausch, sollten Unsicherheiten in der eigenverantwortlichen Ausgestaltung der Tätigkeiten bestehen.
  • Wertschätzung, Vertrauen und ein stets offener Dialog sind für mich essentiell. Echtes Interesse, Unvoreingenommenheit und Verständnis für den jeweils anderen zu entwickeln, basieren auf echter Wertschätzung, mit der Absicht dahinter tatsächlich zu erfahren wie es den Kolleginnen und Kollegen geht.

Wer oder was hat mir entscheidend geholfen wirksam zu führen?

  • Wichtig war für mich zuerst der Wunsch, mehr über Führung zu lernen, um besser führen zu können. Vorausgehend stand die Erkenntnis, dass das bisherige Führungsverhalten, auch die eigene Führung, deutlich verbesserungsfähig ist. In meinem Arbeitsbereich steht, wie in vielen Berufen, das Fachliche im Vordergrund. Führung stand und steht nicht auf dem Lehrplan. Wenn sich dann das Team vergrößert, bekommt Führung eine hohe Relevanz. Durch Neugierde, verbunden mit einer gesunden Demut öffnen sich viele Türen, die mich zu tollen Begegnungen und neuen Erkenntnissen führen. TEAM BENEDIKT hält jede Menge Türen auf!
  • Es wäre einfach zu sagen Versuch und Irrtum, doch ein gewisses Maß an Erfahrung aus verschiedenen Situationen und unterschiedlichen Herausforderungen ist wichtig. Daneben habe ich ein Vorbild, an dem ich mich orientieren und von dem ich mir vieles abschauen kann.
  • Zum einen meine eigenen Erfahrungen der vergangenen Jahre, gerade die Ereignisse, die nicht so gelungen sind. Das war ein hilfreiches Lernfeld in der Reflexion aus neuen Perspektiven darauf zu schauen. Zum anderen auch die Impulse aus dem Curriculum Führungskompetenz und Führungskultur und durch den Austausch mit den weiteren Teilnehmern des Curriculums.
  • Zu verstehen, dass Empathie und Mitgefühl keine Schwächen sind, sondern wirksame Führungsqualitäten für authentische und wertvolle menschliche Beziehungen.

Welche Kraft macht eine gute Führungskraft aus?

  • Die Kraft, balancierte Entscheidungen zu treffen und auszuhalten. Die Kraft, im Hier und Jetzt zu bleiben und gleichzeitig über systemische Weitsicht zu verfügen. Die Kraft, Selbstbewusstsein mit Demut und Werten zu erden.
  • DEMUT in der weltlichen Definition (Wikipedia): „Demut hat wer 1) die eigenen Stärken und Schwächen erkennt, 2) andere dafür anerkennt, was sie tun, 3) immer lernbereit und offen ist und 4) versteht, dass er/sie nur ein kleiner Teil eines größeren Ganzen sind.“ Den Mut Dinge immer wieder neu zu bewerten, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da zu sein, sie anzuleiten und vor allem Sinn- und Zielvermittlung zu geben und in schwierigen Situationen Rückhalt und Orientierung. Gute Führung geht in ihrer Intensität und ihrem Inhalt auf die Individualität jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters ein. Für mich muss Führung unbedingt dazu dienen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „wachsen“ zu lassen. Als wichtigen Erfolg sehe ich es an, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dadurch Dinge besser können als ich.
  • Klarheit des eigenen Führungsverständnisses, meiner Ziele und in der Kommunikation und Innehalten zwischen Reiz und Reaktion, um bewusste Entscheidungen treffen und Handlungen einleiten zu können sowie Authentizität. Alle Führungswerkzeuge verfehlen ihre Wirkung, wenn Sie als aufgesetzt und nicht „echt“ wahrgenommen werden.
  • Für mich ist Authentizität die größte Kraft in der Führung, nur so schaffe ich nachhaltig Vertrauen. Je authentischer die Führungskraft ist, umso klarer ist die Kommunikation und umso ehrlicher sind die Beziehungen zueinander.

Aus welchem Fehler habe ich viel gelernt?

  • Jeder Fehler hat seine Nützlichkeit, da er aufzeigt, wo noch etwas fehlt. Idealerweise leitet er einen Lernprozess ein, von dem die ganze Unternehmung profitiert.
  • Aus den größten Fehlern lernen wir am meisten. In Bezug auf Führung war für mich persönlich ein Schlüsselerlebnis, dass ich dabei war eine Mitarbeiterin zu entlassen, weil sie wiederholt gravierende Fehler gemacht hat. Nach einem intensiven Gespräch und einem Wechsel des Aufgabenfeldes in einen Bereich, der ihrer Persönlichkeit entspricht, ist sie seit Jahrzehnten eine sehr wertvolle Kraft in unserem Unternehmen. Mein Fehler war hier innerlich zu früh aufzugeben und die Verantwortung für den falschen Einsatzbereich nicht auch bei mir zu suchen.
  • Erwartungshaltungen, die ich an eine Rolle bzw. Funktion oder Aufgabe habe, nicht klar genug zu kommunizieren und zu denken, der andere weiß schon, wie’s gemeint ist.

Was empfehle ich einer jungen Führungskraft?

  • 1. Prüfe Dich selbst, wozu Du das machen willst. Das Wozu steht vor dem Wie.
    2. Investiere in Deine Ausbildung zum Thema Führung. Lerne zuerst, Dich  selbst zu führen.
    3. Sei menschlich, ehrlich, tolerant und konsequent zugleich. Anderen und Dir gegenüber.
    4. Reflektiere Dein Führungsverhalten. Nutze dafür eine Peergroup und/oder Erfahrene.
  • Das Wichtigste ist authentisch zu sein. Ich habe es erlebt, dass sich junge Führungskräfte in ihrer Persönlichkeit verändert haben, um die von ihnen angenommenen Erwartungen an eine Führungskraft zu erfüllen. Das ist ein Fehler. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter folgen der Persönlichkeit und nicht einer Vorstellung. Es gehört für eine Führungskraft absolut dazu den Mut zu haben, Fehler zu machen und vor allem diese Fehler auch einzugestehen. Lasst Eure Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wachsen, gebt ihnen Freiraum. Gute Führung hat nichts mit Macht oder Status zu tun. Eine Führungskraft erlangt Autorität und Anerkennung immer durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nicht durch den Rang.
  • Sei offen für die Perspektiven der anderen (egal ob Führungskräfte oder Mitarbeiter:innen) und nutze diese als Chance, einen Sachverhalt von vielen Seiten zu bewerten und nachhaltig entscheiden zu können.
  • Bleib jederzeit authentisch, steh zu Deinen Werten, verbieg Dich nicht und spiel nicht nur eine (Führungs-)„Rolle“. Baue vertrauensvolle, langfristige und ehrliche Beziehungen auf. Entwickle ein offenes Bewusstsein für stetige Entwicklung und habe keine Angst vor Veränderung.

Wir bedanken uns herzlich für die zahlreichen Beiträge (die hier nicht alle aufgeführt werden konnten)!

 

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