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Quellen der Kraft

Eine Quelle ist laut Duden „etwas, was Antrieb, (neue) Lebenskraft, Ermutigung verschafft“. Aus welchen Quellen schöpfen wir Kraft? Wie stärken wir andere? Wir haben in unserem Umfeld gefragt.

Mit den folgenden Antworten laden wir Sie ein, Ihre eigenen Kraftquellen zu finden und zu nutzen. Lassen Sie sich inspirieren von

  • Bodo Janssen, Hotelunternehmer (Der Upstalsboom Weg) und Kursleiter
  • Helmut Meier, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Lehrtherapeut DGfS
  • Jasmin Müller, Unternehmensberaterin und Kursteilnehmerin
  • Friedemann Stöckle, Geschäftsführender Vorstand Geistliches Zentrum Schwanberg

Was gibt mir Kraft, Zuversicht, Mut?

Bodo: Das Vertrauen darauf, dass mir das Leben beschert was ich brauche, auch wenn es mir gerade nicht besonders gut schmeckt.

Helmut: Die Zukunft als Vorstellung ist extrem unsicher geworden, wir können nicht voraussagen, was sein wird. Wir sind also zurückgeworfen auf die Gegenwart. Manche sind auf die Zukunft fixiert, wie auf die Vergangenheit: Weil es so war wie es war, soll es so werden wie es war. Das bricht uns zurzeit weg. Insofern richte ich meine ganze Kraft darauf, in der unmittelbaren Gegenwart zu sein. Also: Das JETZT vollständig anzunehmen. Dieser Aufgabe stelle ich mich. Dazu gehört, die Nachrichten auf ein Minimalmaß zu beschränken, der Negativität Einhalt zu gebieten und zu vergegenwärtigen, dass es außer der Ebene der Dinge noch die Ebene des Seins gibt, die uns immer trägt. Ein alter Freund von mir sagte: „Helmut, you know, in life and in death, we are in his hand.“

Jasmin: Mir geben große Ziele Kraft und Mut, wie etwa mein Bestreben nach mehr Gleichberechtigung und dem Ermutigen von jungen Frauen, ihren Weg zu gehen. Aber auch kleine Freuden und Momente helfen mir besonders in der aktuellen Zeit – ich stehe gerne um 5 Uhr morgens auf und gehe vor der Arbeit reiten, nehme mir in der Mittagspause 15 Minuten, um die Sonne zu genießen oder mache Workouts mit meinen Lieblingskollegen. Damit diese Zeiten auch eingehalten werden, stelle ich mir konsequent Blocker in den Kalender – die werden nur im äußersten Notfall verschoben.

Friedemann: Freude – Manchmal scheint eine Situation schwierig zu sein. Ein Gefühl des Getrieben-Seins, der Enge stellt sich ein. Dann lohnt es sich für mich, einen tiefen Atemzug zu machen und mich über die Menschen und Dinge zu freuen, die jetzt im Augenblick da sind. Ich höre auf, mich soooo wichtig zu nehmen und sehe auf das, was jetzt gerade Freude machen kann. Das verändert oft alles, Frieden stellt sich ein, Dankbarkeit, die Mundwinkel gehen hoch.

Wie stärke und ermutige ich andere?

Bodo: Ich versuche Hoffnung zu vermitteln, in dem ich teile, worauf ich vertraue!

Helmut: Zum einen erlebe ich, dass viele Menschen gefangen sind in der Panik, die gleichsam infektiöser ist als die COVID-Infektion. Andere sind sehr in dem Gestrüpp der „Quer-Denker“ und Verschwörungstheoretiker gefangen. In dem ich selbst in hoher Gegenwärtigkeit bleibe, gelingt es manchmal, das Tor zur Gegenwart, zum JETZT, bei den Betreffenden aufzustoßen. Wenn jemand bereit ist, verstärke ich neben der horizontalen Ebene unseres Lebens auf dieser Welt die Wahrnehmung der vertikalen Ebene des Seins, die Verbindung von uns zum Kosmos.

Jasmin: Ich lebe meinem Team vor, dass es wichtig ist, auch in anspruchsvollen und zeitintensiven Berufen wie unserem auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Ich lebe ihnen Pausen vor, beispielsweise sich auch Blocker in den Kalender zu setzen und in der Mittagspause eine Runde Joggen zu gehen. Außerdem haben wir regelmäßige virtuelle Kaffeepausen, so dass wir uns auch im Home-Office ungezwungen austauschen können. Es gibt nur eine Regel: Wer über die Arbeit spricht, wird stumm gestellt!

Friedemann: Freude – Ich freue mich, dass ich nicht allein bin, sehe Gott im Nächsten – versuche zu entdecken, zu staunen, wie sie/er gemeint ist. Meistens ist es einfach im Sein, gar nicht spektakulär. Manchmal äußert es sich in Worten der Wertschätzung. Und wenn etwas gelungen ist, dann fordere ich auf, dass wir uns einfach mal fünf Minuten freuen. Es werden dann vielleicht nur zwei Minuten, aber die sind köstlich.

Wir bedanken uns herzlich für die Beiträge und wünschen Ihnen Freude beim Kraft tanken!

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