Der Genuss ist ein wesentliches Grundbedürfnis des Menschen. Die Befriedigung dessen scheint zumeist über materielle Sättigung und oberflächliche Unterhaltung möglich. Wie verändert sich jedoch die Wahrnehmung dessen, was ich als Genuss empfinde, wenn ich als Mensch weiß, was für mich wesentlich ist und wofür ich mich tagtäglich einsetze?
von Mirco Hitzigrath
In unserer Gesellschaft entsteht ein immer größer werdender Wunsch nach persönlicher Entwicklung und authentischer Begegnung. Es geht vielmehr um das psychische, physische und soziale Wohlbefinden. Statt der Flucht in die Sinne geht es um die Suche nach dem Sinn. Der Sinn selbst schenkt uns Orientierung bei unseren täglichen Entscheidungen. Diese Suche beginnt mit einer Reise zu mir selbst, mit dem „Blick in den Spiegel“. Was bin ich für ein Mensch? Warum bin ich, wie ich bin, handle ich, wie ich handle, denke ich, wie ich denke?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein guter Anfang der Bewusstmachung in der persönlichen Stille liegt. Der Entwicklung des Bewusstseins geht die Entwicklung von Achtsamkeit und Wahrnehmung voraus. Und die Stille auf der täglichen Reise lässt sich mit etwas Disziplin als gute Gewohnheit kultivieren und zu einem Ritual werden. Ich bin ganz sicher, dass die Suche nach dem Sinn und die Erfüllung dessen eine lebenslange Reise sein kann, für die ein Mensch viel Geduld mit sich bringen muss, aber wenn ich mit Mut und Glaube meinen Weg gehe, werde ich mich der persönlichen Freiheit immer weiter annähern. Mit der Stille kommt die Klarheit.
Doch wie kann es gelingen, den persönlichen Weg konsequent zu gehen in einer Welt, in der der Materialismus uns zu beherrschen scheint und es um „schneller, höher, weiter“ geht? Wir müssen uns geschützte Räume schaffen, in denen wir uns selbst in Stille ganz bewusst begegnen können. Zeiten, in denen wir uns erlauben, einfach zu sein – frei von Absicht und Zweck. Einen Ort für solche Zeiten in Stille haben wir mit dem Upleven in Wremen an der Nordsee geschaffen. Der Gast wird dazu eingeladen, die Reise als einen Wert zu erleben, der mich als Mensch Gemeinschaft erfahren und in meiner Persönlichkeit aufgrund wertvoller Begegnungen und guter Erfahrungen wachsen lässt.
Ich darf einfach Ich sein.
Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, bedeutet, sein persönliches Wohlbefinden nicht von anderen abhängig zu machen. Diesem geht die Entscheidung voraus, Verantwortung übernehmen zu wollen. Ich entscheide mich für bewussten Genuss, intrinsischen Genuss. Das ist echt.
Ich bin Genießer, am liebsten still.
