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Systemisch Feedback geben

Wirksames und wertschätzendes Feedback ist für ein gelingendes Miteinander eine wesentliche Voraussetzung. Feedback erzielt vor allem dann seine Wirkung, wenn es aus einer Haltung der echten Wertschätzung heraus gegeben wird. Bewährt hat sich dazu die Sandwichmethode in drei Phasen:

1. Was ich schätze/was mir gut gefällt…
Der erste Schritt im Feedback dient der Beziehungsklärung. Für den Empfänger ist es das Signal: Grundsätzlich ist alles in Ordnung, die Beziehung ist stabil, was hier kommt ist kein Angriff, sondern wohlwollend und wertschätzend gemeint. Der Feedback-Geber ist an meiner Weiterentwicklung im Positiven interessiert und möchte mich stärken.

Beispiel: Martin, ich schätze dich und unsere kreative Zusammenarbeit sehr…

2. Was ich vermisse/was nicht passt…
Systemisch ist nun von Bedeutung, diesen Teil des Feedbacks nicht mit „aber“ zu beginnen, sondern mit „und“ zu verknüpfen. Ein „aber“ schwächt den ersten Teil des Feedbacks und signalisiert, dass dieser nur als Einleitung gedient hat, um nun mit der wirklichen Kritik zu beginnen. Innerlich macht der Feedback-Empfänger dicht, weil er sich angegriffen fühlt. Das „und“ ist Ausdruck der systemischen Haltung. Es gilt „sowohl als auch“!

Beispiel: Und gleichzeitig ist es mir ein Anliegen, dir zu sagen, dass ich in letzter Zeit deine Pünktlichkeit vermisse. Ich habe festgestellt, dass du meist erst einige Minuten nach Arbeitsbeginn am Arbeitsplatz bist…

3. Was ich mir wünsche…
Die dritte Phase ist eine positive Konditionierung und rundet das Feedback lösungsorientiert ab. Der Feedback-Geber sagt, wie er sich das zukünftige Verhalten konkret vorstellt. Die klare Formulierung einer möglichen Lösung vermindert die Gefahr, dass Feedback nur zum „Meckern“ verkommt. Die positive Konditionierung ist wichtig, weil das menschliche Gehirn kein Bild für „nicht“ hat. Melden wir einem Feedback-Empfänger, was wir von ihm nicht wollen, dann erhöht dies die Wahrscheinlichkeit einer selbsterfüllenden Prophezeiung: Es geschieht eher das, was wir vermeiden wollen.

Beispiel: Martin, ich wünsche ich mir, dass du wieder um kurz vor 8 am Arbeitsplatz erscheinst, so dass du um Punkt 8 zuverlässig mit deiner Arbeit beginnen kannst…

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Konkret & Praktisch

Monika Kilb im Gespräch mit einer Kursteilnehmerin